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fortbildung

Geschlechtsdysphorie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Leitung

Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus M. Beier

Termine

17.01.2026 - 20.11.2026

Ort

Online

Gebühr

Preisspanne: 800,00 € bis 1.000,00 €

CME-Punkte

Beantragt
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Überblick

Umfang: 40 Unterrichtseinheiten

Es besteht eine Unterversorgung von Menschen mit geschlechtsinkongruentem Empfinden, die für sich in Erfahrung bringen wollen, ob ein dauerhaftes Unbehagen im eigenen Geschlecht und ein kontinuierliches Zugehörigkeitsgefühl zum anderen Geschlecht vorliegt, wobei Letzteres eine Indikation für die Einleitung körperverändernder Maßnahmen wäre. Zugleich besteht eine große Unsicherheit bei psychotherapeutisch qualifizierten Behandelnden im Gesundheitssystem bezüglich einer adäquaten Betreuung geschlechtsinkongruent empfindender Menschen. Die Fortbildung soll diesbezüglich zu einer Verbesserung beitragen und dient dazu, im Versorgungssystem psychotherapeutisch Tätigen die Begleitung von Menschen mit geschlechtsdysphorischer Symptomatik nahezubringen. In dem anzustrebenden Zusammenspiel von Sexualmedizin, Psychotherapie, Endokrinologie und Chirurgie ist der psychotherapeutische Part bislang zu wenig beachtet worden, obschon er einen wichtigen Baustein in der Betreuung darstellt. Dabei geht es weniger um die Indikationsstellung für körperverändernde Maßnahmen, als vielmehr um die Begleitung geschlechtsinkongruent empfindender Menschen mit Blick auf ihre psychischen Probleme – und die Behandlung psychischer Probleme ist das eigentliche Arbeitsfeld der Psychotherapie.

Entsprechend der neuen AWMF-Leitlinien (2018) kommt den begleiteten Alltagserfahrungen insofern Bedeutung zu, als sie die Sicherheit bezüglich dieser Indikationsstellung für alle Beteiligten erhöhen können. Der Verlauf der psychotherapeutischen Begleitung gibt dann für geschlechtsinkongruent empfindende Menschen mehr Aufschluss über ihren individuellen Weg und damit auch die Frage nach körperverändernden Maßnahmen. Dabei handelt es sich um eine Entscheidung, die keineswegs unbedingt die in dem individuellen Fall psychotherapeutisch tätige Person zu treffen hat. Gleichwohl muss eine Übersicht bestehen über die erforderlichen Abläufe für die rechtliche und die medizinische Geschlechtsangleichung – sowie eine Kooperation mit den anderen Fachgebieten. Dieses Hintergrundwissen vermittelt die Fortbildung und bietet die Möglichkeit, in Gruppensupervisionen eigene Fälle zu besprechen.
Intendiert ist, auf diese Weise in dem Indikationsgebiet ein Netzwerk von Therapierenden zu schaffen, die auch anschlussfähig sind für die Zusammenarbeit mit der Sexualmedizin, der Endokrinologie und der Chirurgie, um den Betreuungsprozess vor/während und nach körperverändernden Maßnahmen integriert zu gestalten und damit die derzeitige (Unter-) Versorgung zu optimieren.

Programm

1 Unterrichtseinheit = 45 Minuten

Block A
Theoretischer Teil (28 Unterrichtseinheiten)

Themen: Terminologie, Nosologie, Entwicklung von Geschlechtsidentität und sexueller Identität, sexuelle Präferenzbesonderheiten, Verlauf und Symptomatik bei Geschlechtsdysphorie, Angehörigengespräche, rechtliche und medizinische Geschlechtsangleichung.

Samstag, 17. Januar 2026
10:00 – 17:30 Uhr (8 UE, inkl. Pausen) Beier, Ulrich und Buspavanich
10:00 – 11:30 Uhr Einführung, Terminologie, Nosologie, Symptomatik
11:45 – 13:15 Uhr Erstgespräch, Patient:innen Vorstellung, Verlauf
14:15 – 15:45 Uhr Epidemiologie, Differentialdiagnosen
16:00 – 17:30 Uhr S3-Leitlinie & MDS Richtlinien
Freitag, 20. Februar 2026
15:00 – 18:15 Uhr (4 UE, inkl. Pausen) Fahrenkrug
15:00 – 16:30 Uhr Geschlechtsdysphorie bei Kindern und Jugendlichen
16:45 – 18:15 Uhr Praktischer Teil: Behandlungsverläufe mit Fallbeispielen
Freitag, 20. März 2026
15:00 – 18:15 Uhr (4 UE, inkl. Pausen) Ulrich
15:00 – 16:30 Uhr Indikationsstellung und Behandlungsverlauf bei Erwachsenen
16:45 – 18:15 Uhr Termin mit Patient:innen
Freitag, 17. April 2026
15:00 – 18:15 Uhr (4 UE, inkl. Pausen) Hatzler, Schaff
15:00 – 16:30 Uhr Endokrinologie: Grundlagen der Hormontherapie
16:45 – 18:15 Uhr Chirurgie: Einblicke in die Operationsmöglichkeiten
Freitag, 22. Mai 2026
15:00 – 18:15 Uhr (4 UE, inkl. Pausen) Hennig, Jungeling
15:00 – 16:30 Uhr Betroffenenverband Gerede e. V.
16:45 – 18:15 Uhr Post Trans – Detransitioning
Freitag, 26. Juni 2026
15:00 – 18:15 Uhr (4 UE, inkl. Pausen) Pollmann
15:00 – 16:30 Uhr Sexualanamnese
16:45 – 18:15 Uhr Rechtliche Aspekte/Kryokonservierung
Freitag, 20. November 2026
15:00 – 18:15 Uhr (4 UE, inkl. Pausen) Buspavanich, Ulrich
15:00 – 16:30 Uhr Wrap Up/Aktueller Diskurs
16:45 – 18:15 Uhr Supervision (Nachholtermin und freiwillig)

Block B
Praktischer Teil (12 Unterrichtseinheiten)

Sechs Supervisionssitzungen à 2 UE in Kleingruppen, (1 UE = 45 Min.): Die Teilnehmenden werden in Gruppen aufgeteilt. Die Termine können mit den zuständigen Supervisor:innen und der Gruppe angepasst werden. Jeder Termin ist eine 90-minütige Supervisionssitzung (in Gruppen à 4 – 5 Teilnehmende). Diese Termine finden ebenfalls online statt.

Supervisor:innen

Dr. med. Pichit Buspavanich
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin Charité – Universitätsmedizin Berlin

Dipl-Psych. Saskia Fahrenkrug
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, UKE Hamburg

Dr. med. Alexander Korte
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, LMU München

Psych. Psychotherapeutin VT Clara Sophie Lammers
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, UKE Hamburg

M. Sc. Hannes Ulrich
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin Charité – Universitätsmedizin Berlin

Dozierende

Prof. Dr. med. Dr. phil. Klaus M. Beier
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Dr. med. Pichit Buspavanich
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Dipl.-Psych. Saskia Fahrenkrug
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik, UKE Hamburg

Dr. med. Uwe von Fritschen
Helios Klinikum Emil von Behring Berlin, Abteilung für ästhetische und plastische Chirurgie

Dr. med. Laura Hatzler
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

M.A. Georg Hennig
Pädagogik, Gerede e. V., Verein für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, Dresden

Nele Peer Jungeling
Post-Trans.com

Dr. med. Alexander Korte
Klinik und Poliklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, LMU Universität München

M.Sc. Sina Pollmann
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

M.Sc. Hannes Ulrich
Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Veranstaltungsort